Satanismus
Satanismus - Zwischen Religion und Kriminalität
Hans-Jürgen Ruppert EZW Texte 1998 / 140
Die jungen Satanisten
Bernd HarderISBN 3629016499
Das Leben auf der Schattenseite - Eine Ex-Dienerin Satans erzählt
Diana WeissISBN 3934601669
Mit dem Buch „Das Leben auf der Schattenseite“ hat der Verlag einen authentischen Lebensbericht einer ehemaligen Satanistin publiziert. Die Reihe Religio Texte verzichtet bewusst auf eine inhaltliche Aufarbeitung der veröffentlichten Texte durch einen Lektor, so dass Frau Weiss selbst vier Jahre Ihres Lebens auf 120 Seiten beschreibt.
Satanismus ist ein nicht fest definierter Begriff, der nicht einer Gruppe zuzuordnen ist Es sind verschiedene Typologien des Satanismus zu unterscheiden, wie es die Behörde für Inneres der freien Hansestadt Hamburg in ihrem Werk über Okkultismus und Satanismus meiner Ansicht nach recht gut getan hat. Wenn man das von Frau Weiss Erlebte und Beschriebene dort versucht einzuordnen, so wird man dies nicht beim klassischen Jugendsatanismus tun, sondern dazu kommen, dass hier Jugendsatanismus mit kriminellen Pseudosata-nismus verbunden wurde, wo Drogen und größere Geldmengen jederzeit verfügbar waren und die Hintermänner des beschriebenen Priesters nicht erwähnt werden.
Das Beschriebene ist bisweilen ausnehmend. Es ergeben sich beim Lesen Brüche im Ablauf, der einen chronologischen Anschein hat. Auch gibt es Beschreibungen von Riten, die so naturwissenschaftlich unmöglich sind, aber aus der Sicht der Denker dieser Riten, genauso wahrgenommen werden sollen, wie von Frau Weiss beschrieben. Wenn man aber berücksichtigt, dass die Autorin die beschriebenen Ereignisse selbst erlebt hat und einige der Erlebnisse traumatisch sind, muss man ihr ein gewisses Zerrbild, als eigene Überlebensstra-tegie, zugestehen. So betrachtet ist das Buch nicht weniger glaubhaft.
Beim Kauf des Buches, sagte mir eine Frau, sie habe während des Lesens geweint. Auf dem Umschlag des Buches, wird es vom Verlag selbst als Beitrag zur Diskussion über rituelle Gewalt beschrieben. Meiner Ansicht nach ist es falsch ein solches Buch zu lesen und dabei den Anspruch des Nachempfindens zu haben. Rituelle Gewalt, trau-matische Erfahrungen, werden von Betroffenen deshalb überlebt, da sie für sich eine Möglichkeit zur Abspaltung von eigenen Gefühlen gefunden haben. Wird der Leser auch nicht in der Lage sein, das Beschriebene abzuspalten, so sollte er sich ein gehörige Portion Distanz gönnen. Es ist ein Buch was einen subjektiven Einblick und mit wissenschaftlicher Distanz, Aussagen über Vorgehensweisen von ritualisierter Gewalt, geben kann. Es ist aber sicherlich ungeeignet als Grundlage für Schüleraufsätze über Satanismus. Etwaig Betroffene sollten sich Gedanken darüber machen, ob sie weit genug in der Bearbeitung ihrer eigenen Traumata fortgeschritten sind, um die Beschreibungen von Frau Weiss auszuhalten und von eigenem Erleben zu trennen.
Per Lühring
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Brennpunkt Esoterik - Okkultismus, Satanismus, Rechtsradikalismus
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Satanismus - die unterschätze Gefahr
Ingolf ChristiansenPatmos Verlag, 2000
Satanismus in Deutschland - Zwischen Kult und Gewalt
Rainer FrommOlzog Verlag 2003
